Bilder vom Frühlingslager 2004 in St-Auban (18. – 25. April)
Wir wohnten wie jeden Frühling in komfortablen Zimmern des Centre National de Vol à Voile. Jeder Tag begann mit dem Fassen des Frühstücks bei Josiane oder Michelle. Zwei der drei Lagerteilnehmer sind schon auf diesem ersten Bild zu sehen, der Dritte wäre der Fotograf. |
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Frühstücken mit Sicht auf den Platz! Schon kündet das gleissende Licht des Südens einen herrlichen Tag an! |
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Aber zuerst steht noch das Briefing an. Daniel Serres, langjähriger Instruktor des Zentrums, erläutert den Betrieb und die Verfahren auf dem riesigen Gelände. Links von ihm, den rechten Ellbogen auf den Tisch gestützt, Jean-Pierre Milan aus Puimoisson, der uns drei Helvetiern während der ganzen Woche als charmanter Berater und Fluglehrer zugeteilt ist. In einzelnen Doppelsitzerflügen auf Duodiscus und Janus üben wir diesen Frühling mit ihm vor allem, auch in schwachen Situationen nicht zu verzagen, unter wolkenverhangenem Himmel noch die beste tragende Linie zu finden und notfalls halt in Vinon zu landen. |
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Und jetzt gehts hinaus zu den Autos und dann auf die Ostseite des Platzes zu den Flugzeugen. |
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Superkomfort! Beide Gruppenflugzeuge können wir gegen geringes Entgelt hangarieren und am Morgen einfach auf die Piste schleppen. Das erspart uns die tägliche Montage und Demontage und schont neben unseren Rücken auch die schönen uns anvertrauten weissen Vögel. |
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Beim Tower gibt es genügend Platz zum Einrichten. |
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Blick nach Süden. In der Bildmitte ganz im Hintergrund grüsst der Luberon. |
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Walter Christen verstaut sein Fluggepäck im Cockpit des 8L. Hinter dem Bergstädtchen Montfort erhebt sich der "Hausberg", die Montagne de Lure, noch recht kahl in den blauen Provence-Himmel. |
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Erst nach dem Mittagessen der Teilnehmer der übrigen Kurse und der Instruktoren kommt etwas Betrieb auf. |
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Nun ist auch unsere kleine Flotte startbereit: Walter Christen im 8L/3357 und Sämi Spirgi im 4L/3019. |
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Dieser Hartbelagstreifen ist recht breit. |
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Flugbilder haben wir leider keine. Dafür hier eine Aufnahme aus dem See You –Programm mit Satellitenbild-Relief: Am Freitag habe ich in einem Janus B mit Jean-Pierre Milan zuerst mühsam am Cheval Blanc hin und her geblocht. Dann, weil es in Süden besser aussah, schlug mir Jean-Pierre die Montagne Ste-Victoire als Ziel vor, den Hausberg von Aix-en-Provence. Dieser hat vor allem durch die Bilder von Paul Cézanne Weltberühmtheit erlangt. Mit viel Geduld und Umsicht konnten wir uns schliesslich bis über das spektakuläre Massiv vortasten. Auf dem Rückflug wurden wir über dem französischen Atomforschungszentrum Cadarache (in noch erlaubter Höhe) gewaltig geduscht und verloren im Regengeprassel rasch an Höhe. Zum Glück war Vinon ganz in der Nähe! Es gab dann einen etwas langen Rückschlepp. |
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Natürlich verbrachten wir auch schöne Abende bei bestem Essen in gemütlicher Bistro-Atmosphäre. Höchste Qualität muss gar nicht teuer sein wie hier im "Au Goût du Jour" in Château-Arnoux. Das kleine Etablissement ist einem Michelin 1-Stern-Hotel-Restaurant angegliedert und wird aus derselben Gourmet-Küche versorgt mit etwas einfacheren Gerichten und weniger Service-Aufwand. Das Resultat ist super und sehr erschwinglich. Auch andere Starköche pflegen inzwischen diese "Formule", in der Schweiz zum Beispiel Crisci in Cossonay. |
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Und hier noch ein Kurzbericht:
Walter Christen flog 4 Tage ausschliesslich auf 8L. Am Freitag führte er die 18-m-Maschine ins Birrfeld zurück, damit sie am Wochenende dort zur Verfügung stand. Das 4L wurde abwechslungsweise von den beiden andern Piloten geflogen. Derjenige, der beim Start seiner beiden Kollegen half, machte am späteren Nachmittag den 2. Doppelsitzerflug mit unserem Kurslehrer Jean-Pierre Milan, der vorher mit einem anderen Teilnehmer unterwegs war. Derart bewährte sich die Organisation zu dritt ausgezeichnet.
Dank der persönlichen Betreuung durch J.P. Milan und den morgendlichen Fach-Briefings von Daniel Serres hatte die Woche ausgesprochen Kurscharakter und war wiederum entsprechend lehrreich. S. Spirgi und W. Bohnenblust flogen noch knapp 15 Std. Doppelsitzer mit Duodiscus, Janus C und Janus B. Die drei SGL-Piloten waren somit über 50 Std. in der Luft.
Wir konnten jeden Tag fliegen, das Wetter bot (wenigstens uns) jedoch noch nicht die guten Lagen für grosse Streckenfüge und veranlasste uns eher zur Zurückhaltung. Mittwoch und Samstag waren die besten Tage. Am Freitag endete der Besuch der Montagne Ste-Victoire (bei Aix-en-Provence) im Janus B mit Durchflug von Regenschauern, dem Schauspiel von Blitzen über dem Luberon und Absaufen in Vinon. Wir haben jedoch gerade auch im Doppelsitzer üben können, die Route unter den Wolken optimal zu wählen und auch geringes Steigen auszukurbeln.
Sehr geschätzt haben wir natürlich wieder das ausgezeichnete Fluggerät. Die LS 8-18m müssen wir wohl nicht noch extra rühmen, aber auch die LS6 4L hat ihre tollen Eigenschaften als Klappenflugzeug voll ausgespielt: Sie beeindruckte im schnellen Vorfliegen (über 150 km/h) - z.B. beim Überqueren von Tälern - mit wenig Höhenverlust. Richtig konfiguriert, ist sie ausserdem bei der Landung ein wahres Wunder an Stabilität und Gutmütigkeit. Einziger Wermutstropfen: Die Buglüftung ist hundsmiserabel. Man hat bald viel zu heiss und muss das Seitenfenster öffnen und den Lärm in Kauf nehmen. Die Maschine erregte Bewunderung mit ihrem blendend neuen Aussehen.
Wiederum genossen wir die unkomplizierte, freundschaftliche Art unserer französischen Segelflugkollegen, das hilfsbereite Platzpersonal und die gute Betreuung durch die Instruktoren. Man kennt sich und fühlt sich einfach wohl bei diesen Leuten. Es war z.B. selbstverständlich, dass Walters Rollstuhl nach seiner Landung per Suzuki-Mule (Vierrad-Zugfahrzeug für die Segelflugzeuge mit kleiner Ladebrücke, noch viel besser als unser "Töff"!) sofort zum Flugzeug gefahren wurde.
Wir sind froh, dass wir das Material wieder unbeschadet heim bringen konnten und sagen dem Vorstand vielen herzlichen Dank!
23.6.2004 W. Bohnenblust