Geflogene Distanz = 490 Km
22.Juni
An Diesem Tag setzte die Thermik früher wie sonst ein und auch die Prognosen
für den Jura und die Alpen versprachen einen guten Bedingungen. Im Eiltempo
flog ich zusammen mit OK (Kurt Oswald) nach Couvet im Val de Travers. Mit einer
Abflughöhe von 2’750 M überquerten wir den Neuenburgersee, westlich an
Payerne vorbei Richtung Gruyères, wo wir in die Aufwindgebiete des Saanenlandes
gelangten. Bei ausgezeichneten Bedingungen flogen wir das Wallis hinauf. Im
Gotthardgebiet verabschiedete sich Kurt Richtung Birrfeld. Ich nützte die Gute
Thermik weiter aus, flog noch nach Ilanz und zurück nach Brig, wo mich ein
Fünfmeterschlauch von 2’600 M auf die Abstechhöhe von 4’200 M
hinaufkatapultierte!!! In einem reinen Gleitflug über die Distanz von 125 Km
erreichte ich wiederum das Birrfeld gegen 19:00. Abermals ein tolles
Flugerlebnis.
Geflogene Distanz = 557 Km
23. Juni
Die Thermikprognosen waren nicht besonders gut. Wir wurden auf eine harte
Geduldsprobe gestellt, kreisten wir doch fast volle 11/2 Stunden um den
Kestenberg in einer Höhe zwischen 850 und 1’150 M herum, bis wir endlich
Richtung Jura vorfliegen konnten . Die Thermik wie auch die Operationshöhen
wurden immer besser, die sehr guten Steigwerte aber auch die starke Bewölkung
liessen nichts Gutes erahnen. Im Westen, so etwa über La Chaux-de Fonds braute
sich ein kleines Unwetter zusammen, sodass wir uns (EL und HL) mit dem Wendeort
Courtelary zufrieden geben mussten. Der Rückflug gestaltete sich problemlos
sodass wir relativ frühzeitig im Birrfeld zur Landung ansetzen konnten.
Geflogene Distanz = 179 Km
24. Juni
Wegen ungünstigen Segelflugbedingungen wurde dieser Tag zum Ruhetag und
Ausklang in der Gartenbeiz, welche wie jedes Jahr durch Köbi Weber hervorragend
geführt wurde.
NB. Zu sagen ist, dass diese weiten Flüge nur möglich sind mit einem Flugzeug der offenen Klasse mit einer Gleitzahl
von über 1:50. Diese wird unbedingt benötigt, wenn man z. B. am Abend bei leichter Biese (d. h. Gegenwind bis 20 Km/h)
von Brig ins Birrfeld heimgleiten will. Bei diesen Flügen zugute gekommen, sind mir auch die fast 4’000 Stunden
Flugerfahrung und gegen 20 Jahre Alpenfliegerei ab Schänis.
Ernst Hunziker