Alpines Segelfluglager Zweisimmen
Jahr für Jahr findet im Juli und August das Alpine Segelfluglager in Zweisimmen statt. So durften auch heuer vom 2. Juli bis 13. August insgesamt acht Segelfluggruppen für jeweils zwei Wochen auf dem ehemaligen Militärflugplatz ihre Segelflugzeuge montieren. Wie beliebt dieses Lager bei den Segelfliegern ist, zeigt die Teilnehmerzahl: Bei schönem Wetter waren nicht selten zwanzig bis dreissig Segelflugzeuge in der Luft. Während die Zweisimmenneulinge und Plauschpiloten das Simmen- und Saanental fliegerisch auskundschafteten, strebten die erfahreneren Piloten höhere Ziele an. Eiger, Mönch und Jungfrau sowie das Matterhorn sind dabei besonders beliebte Ausflugsziele. Allerdings zeigte sich das Wetter während der vergangenen Wochen recht veränderlich, für viele blieben diese Ziele deshalb unerreicht. Die Tage mit schönem Segelflugwetter bescherten uns trotzdem viele faszinierende Flüge. Zudem konnte manchem Passagier die Schönheit und Faszination des Segelfliegens etwas näher gebracht werden.
Tage mit weniger gutem Wetter erlaubten den Piloten, die nähere Umgebung zu Fuss oder mit dem Velo vom Boden aus zu erkunden. Dank den vielen Wander- und Mountainbikewegen fand jeder eine geeignete Route, sei es eine mehrstündige Bergtour oder ein gemütlicher Spaziergang. Dabei luden die zahlreichen Wirtschaften immer wieder zum Einkehren ein, wurden wir doch ausgezeichnet bedient und bekocht. Das Angebot zeigte sich dabei sehr abwechslungsreich, ob währschafte Hausmannskost oder asiatische Spezialitäten, im Simmental wird einem alles geboten. Ein weiterer Höhepunkt war natürlich der erste August, welcher von den Piloten des dritten Lagerabschnittes am Lagerfeuer auf dem Flugplatz gefeiert wurde. Das farbenprächtige Feuerwerk von Zweisimmen sorgte schliesslich für die Krönung des Abends.
Für ein positives Lagerfazit sorgt auch der Umstand, dass auch dieses Jahr Unfälle ausblieben. Die Sicherheit ist ein ständiges Thema in der Segelfliegerei, dies zeigten die täglichen „Safety Items“ an den Briefings, wo jeweils ein bestimmter Aspekt, wie zum Beispiel der Landeanflug oder die Benutzung von Sauerstoff in Höhen über 3000 Metern genauer erklärt und diskutiert wurde. Für zusätzliche Sicherheit sorgt auch das Flarm, ein Gerät, das vor Kollisionen mit anderen Segelfliegern oder Kabeln und Antennen warnt. Inzwischen sind fast alle Segelflugzeuge in der Schweiz damit ausgerüstet, das Lager Zweisimmen bot also eine gute Gelegenheit, Erfahrungen mit dem Gerät zu sammeln. Insbesondere in der Schweiz, wo im Jura und im Alpenraum lokal oft viele Segelflugzeuge auf engem Raum unterwegs sind, kann das Flarm mithelfen, unser schönes Hobby etwas sicherer zu gestalten.
Wir bedanken uns herzlich bei der lokalen Bevölkerung für die Gastfreundschaft und Toleranz gegenüber uns Segelfliegern und hoffen, dass wir auch nächstes Jahr wieder in Zweisimmen gastieren dürfen.