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  • 2024-11-21 12:42
    • Cheffluglehrers
    Anliegen des Cheffluglehrers 2009/5
    Unfall Köbi Blaser
    Liebe SG LenzburgerInnen
    Der Unfall von Köbi hat uns alle betroffen gemacht. Unsere Gedanken sind bei Köbi uns seiner Familie und wir hoffen, dass er vollständig genesen wird. Bis dahin ist aber ein langer Weg. Matthias wir euch in dieser Beziehung auf dem Laufenden halten.
    Die Unfallursache ist Gegenstand einer Untersuchung durch das Büro für Flugunfalluntersuchung. Dem Ergebnis wollen wir nicht vorgreifen. Trotzdem ist es notwendig sich mit dem Unfall und möglichen Ursachen zu beschäftigen. Es wäre nicht richtig, einfach zur Tagesordnung überzugehen. Die Fluglehrer und auch der Vorstand haben mögliche Gründe und Massnahmen diskutiert. Im Vordergrund stehen Kavalierstarts und Schwerpunktlage.
    Kavalierstarts
    Kavalierstarts werden oft beobachtet. Die grösste Gefahr wird dabei allgemein in einem Seilriss gesehen. Aber wie wir nun wissen, ist auch ein Strömungsabriss möglich und ebenso gefährlich. Meine Erfahrung als Fluglehrer und als Pilot ist, dass diese von aussen so fürchterlich aussehenden Starts von den Piloten als ganz normale Starts erlebt werden. Um uns diese Starts vor Augen führen zu können, werden wird bis auf weiteres Starts im Rahmen von SGL Windenveranstaltungen mittels Videokamera aufzeichen. So hat jeder Pilot die Möglichkeit, die eigenen Starts mit den Augen des aussenstehenden Beobachters zu sehen.
    Schwerpunktlage
    Bekanntlich wurde die LS8 am Unfalltag mit einer Heckbatterie ausgerüstet. Dies wurde am Briefing erwähnt. Trotzdem ist Köbi möglicherweise so gestartet. Sollte das der Fall gewesen sein, lag der Schwerpunkt eventuell ausserhalb des zulässigen Bereichs. Ob und wie das zum Unfall beigetragen haben könnte, ist unbekannt. In jedem Fall ist das ein Gefahrenpotential, welches umgehend ausgeräumt werden muss. Unsere Flugzeuge sind bezüglich Schwerpunktlage so konfiguriert, dass die meisten Piloten ohne Zusatzgewichte auskommen. Minimale und maximale Zuladung (teilweise mit und ohne Heckballast) sind im Cockpit notiert. Sehr leichte Piloten müssen im Bug die gut sichtbaren Gewichte einbauen. Für die schwereren Piloten unter uns, gibt es teilweise die Möglichkeit, Trimmgewichte oder Wasser im Heck unterzubringen. Wir bitten alle Piloten solche Gewichte unmittelbar nach dem Flug wieder auszubauen. Ebenso bitten wir alle Pilloten sich vor jedem Flug mit der Beladung und dem Schwerpunkt auseinanderzusetzen. Wir empfehlen das gelegentliche Studium der entsprechenden Seiten im Flughandbuch.
    Schadenfall Duo / HB-3263 / 2L
    Anlässlich der SM in Schänis wurde der linke Aussenflügel des Duo 2L bei einen Landeunfall beschädigt. Ein Konkurrent konnte nach dem Aufsetzen nicht rechtzeitig abbremsen und überrollte den linken Aussenflügel des für den Start bereitgestellten 2L. Zum Glück wurde dabei niemand verletzt. In diesem Zusammenhang möchte ich wieder ein mal darauf hinweisen, dass beim Landen und Ausrollen nur die Sicherheit zählt. Vom Funktionieren der Bremse darf und kann nicht ausgegangen werden. Von Personen, Gegenständen und Gebäuden ist genügend Abstand zu halten.

    Euer Cheffluglehrer
    Markus Romer
    Letzte Änderung am 2009-06-15
    Publiziert am 2009-06-14
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